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28.10.2022
Inflation als Impuls für eine bessere Altersvorsorge?
Dr. Olaf Janke: Wer jahrzehntelang in verschiedene Altersvorsorgetöpfe eingezahlt hat, um sich für die Zukunft abzusichern, könnte plötzlich vor einem bösen Erwachen stehen. Durch die Inflation explodieren derzeit die Preise, doch die Renten klettern nicht im gleichen Tempo - und viele Menschen machen sich dieser Tage Sorgen um ihre finanziellen Verhältnisse im Alter. Wie lässt sich die private Altersvorsorge aktuell noch absichern? Mit diesem Thema befassen sich mittlerweile Heerscharen von Journalisten und Finanzberatern - kaum noch ein Blatt, das seinen Lesern nicht mit Rat und Tat zur Seite steht. An dieser Stelle wollen wir für Sie einige Impulse aus den zahlreichen Beiträgen herausfiltern. Dass die Bundesbürger die Lage als „schlimm“ wahrnehmen, belegt eine aktuelle Yougov-Studie, die von „Angstsparen“ berichtet (Handelsblatt online, 13. Oktober 2022). „Pandemie und Inflation fordern nach wie vor einen hohen Tribut von den Sparern. Denn wohin die Reise geht, weiß niemand“, kommentiert das „VersicherungsJournal“ (14. Oktober 2022) die Ergebnisse. Auch das Anlegerbarometer der Union-Investment-Gruppe thematisiert die Sorge der Bundesbürger, im letzten Lebensabschnitt mit leeren Taschen dazustehen, während die R+V Versicherung in ihrem Report „Die Ängste der Deutschen“ (VersicherungsJournal,14. Oktober 2022) von wachsender Furcht vor Wohlstandsverlust berichtet. Auch die Journalistin Erika Neufeld warnt im „Capital“ (11. Oktober 2022), dass die private Altersvorsorge im aktuellen Inflationsgeschehen „zu einem Luxus werden könnte, den sich viele nicht mehr leisten können.“ Mehrere Gastautoren des Portals „procontra.online“ (18. Oktober 2022, 6. Juli 2022 u.a.) pflichten bei: Die drohende Entwertung ihrer Altersvorsorge „macht derzeit vielen Menschen Angst“, von „verheerenden Folgen für die Altersvorsorge“ ist die Rede (vgl. auch Handelsblatt, 16. August 2022: „Deutsche haben Angst um ihre Altersvorsorge“). Beruhigende Worte gibt es dieser Tage nur wenige: Focus online etwa betont, dass man hierzulande trotz einer Inflationsrate über sieben Prozent von einer „Hyperinflation“ noch weit entfernt sei (13. Oktober 2022). Unter dem Titel „Machen Sie Ihre private Altersvorsorge inflationsfest“ rät Experte David Tappe Anlegern, nicht in Panik zu verfallen, sondern die Mechanismen des Finanzmarkts zu verstehen und besonnen zu handeln: „Wer jetzt Ruhe bewahrt und mit Köpfchen vorgeht, kann seine Altersvorsorge so planen, dass ein sorgloser Ruhestand realistisch bleibt!“ Sparer sollten sich zuerst überlegen, welches Ziel sie erreichen möchten, und dann die richtige Strategie festlegen. Die zwei wichtigsten Fragen lauteten dabei: Wie viel Rente möchte ich später beziehen und mit welcher Geldentwertung muss ich bis dahin rechnen? Diese Lücke müsse das Investment auffüllen. „Nicht mehr und nicht weniger“. Star-Ökonom Hans-Werner Sinn mahnt ebenfalls zur Ruhe, von einer galoppierenden Inflation sei man derzeit weit entfernt. Allerdings müsse man einen gewissen Wohlstandsverlust in Kauf nehmen. Auch Finanz-Redakteur Frank Stocker (Die Welt, 9. September 2022) sieht keinen Grund zum Verzweifeln, denn es gebe Alternativen, um der Inflation zu entrinnen: „Die beste Absicherung gegen die Inflation bietet ausgerechnet die gesetzliche Rentenversicherung, die sonst oft schlechtgeredet wird.“ Hier sei der Inflationsschutz praktisch systemimmanent. Aber auch Aktien geben Schutz. Fazit: Nach zwei Inflationen epischen Ausmaßes im vergangenen Jahrhundert ist das Inflationsgespenst tief in den Genen der Deutschen verankert. Die Medien wissen das und warnen reflexartig vor enormen Risiken und drohendem Vermögensverlust. Doch wer gegen den Strich bürstet, dem bietet das derzeitige Umfeld auch beträchtliche Chancen. Denn endlich sehen sich viele Anleger dazu gezwungen, die Komfortzone aus Festverzinslichem, Tagesgeld und Lebensversicherung zu verlassen und sich höher rentierlichen Geldanlagen zuzuwenden - also letztlich dem Aktienmarkt. Offenbar kann die Inflationsangst die Angst vor dem Kapitalmarkt vertreiben oder zumindest relativieren - und damit wäre schon viel gewonnen. >> Kontakt Zum aktuellen Club-Impuls |
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